Fortbildung im Service

Weiterbildung Gastronomie – Service-Kräfte. Kaum eine Branche bietet für Fachkräfte so viele Spezialisierungsmöglichkeiten wie das Gastgewerbe – das gilt auch für den Service-Bereich. Ob für Servicekräfte mit der klassischen Ausbildung zum Restaurantfachmann, die sich weiterbilden möchten, Ungelernte, die ihr „Learning by Doing“-Können auf zertifizierte Füße stellen und verfeinern wollen, oder quereingestiegene Service-Frischlinge ohne Gastronomie-Erfahrung, die dringend Basis-Handwerk als Kellner oder Barkeeper erlernen müssen: Für alle, die MEHR können wollen oder müssen, gibt es eine Menge Möglichkeiten, um sich das erforderliche Know-how über eine Weiterbildung anzueignen.

Welche Arten der Gastronomie Weiterbildung gibt es für Servicekräfte?

Servicekräfte können ihr Profil in nahezu alle Richtungen schärfen. Wer sich beispielsweise auf bestimmte Getränke spezialisieren will, entdeckt allein auf der Website der Bundesagentur für Arbeit ein Füllhorn trendiger Kursangebote z. B.:

  • „Praxiswissen Gastronomie“
  • „Aperitif – und der Digestiv als krönender Abschluss“
  • „Bierbotschafter“
  • „Flairbartending – Cocktail & Show“

Zeit- und Kostenaufwand, Qualität und Tiefe der Ausbildungen variieren enorm. Von einer Barkeeper-Grundausbildung für ca. 4.700 Euro bis zu einem – wesentlich kürzeren – „Show an der Bar“-Kurs für Bar-Erfahrene (gut 200 Euro) ist alles dabei. Auch Wissen über Umgangsformen, Ess- und Tischkultur kann eine Fachkraft in  Weiterbildungen erlernen.

Inhouse-Schulungen für Mitarbeiter aus der Gastronomie

Immer beliebter werden sogenannte Inhouse-Weiterbildungen. Denn: „Interne Schulungen in den Betrieben selbst haben den Vorteil, dass die jeweiligen Schulungsmodule für die Auftraggeber individuell gestaltet werden. Unsere Trainer und Seminarleiter können spezifischen Anforderungen gerecht werden. Das ‚Coaching on the Job‘ fällt auf diese Weise viel präziser aus“, sagt Merle Losem, Geschäftsführerin der deutschen Hotelakademie (DAH) in Köln. Die Hotellerie- oder Gastronomie-Weiterbildung hat kaum Grenzen und geht im Management über den Fachwirt bis hin zum Betriebswirt oder im Speziellen zum Gastronomiebetriebswirt.

Der Gastronomiebetriebswirt ist besonders dann sinnvoll, wenn eine Führungsebene in Restaurants, Hotels usw. angestrebt wird. Die perfekte Organisation und Optimierung von Prozessen sowie die professionelle Koordination der Mitarbeiter sind Kernkompetenzen eines Gastronomiebetriebswirts.

Wie sieht es mit der Finanzierung der Gastronomie Weiterbildung aus?

Vielseitig sind auch die Finanzierungsmöglichkeiten für die Seminare in der Gastronomie- und Hotellerie-Branche, um ihre Fachkraft zu fördern. „Entweder Mitarbeiter zahlen selbst, teilen sich die Kosten mit dem Arbeitgeber – oder die Firma zahlt Seminare komplett“, so Bente Schmidt von der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein in Lübeck. Letzteres sei die Regel, wenn mehrere Mitarbeiter eines Betriebes sich gleichzeitig fortbilden.

Für Arbeitgeber und Führungskräfte ist es im Gastgewerbe wertvoll bis unabdingbar, über die verschiedenen Weiterbildungsarten Bescheid zu wissen. Erhöht sich das Arbeitsaufkommen in absehbarer Zeit, wachsen oder verändern sich die Anforderungen für das eigene Team – dann sollte man vorausschauend handeln. Sprich: Seinen Mitarbeitern zusätzliche Qualifikationen ermöglichen und vermitteln, um den Anforderungen der Zukunft in der Hotellerie und Gastronomie rechtzeitig gewachsen zu sein. 

Weiterbildung Gastronomie – wer bildet aus?

Zum Beispiel der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) höchstpersönlich. Dessen Akademien in Neuss und Bad Überkingen bei Stuttgart veranstalten die verschiedensten Seminare für das Gastgewerbe – sei es Gastronomie, Hotellerie, Catering oder Systemgastronomie – und werben für die Weiterbildung in Gastronomie mit breiter Brust: „Wir geben nicht nur Wissen über die Branche weiter, wir sind die Branche“, informiert die DEHOGA Akademie-Homepage Interessierte. Vielleicht ein Indiz dafür, dass selbst der vermeintliche Platzhirsch sich auf diesem Segment gegen viele Ausbilder-Konkurrenten behaupten muss.

Der aktuelle Katalog der DEHOGA-Akademien hat allein für Servicekräfte 16 Seminare zu bieten, von „Future Service Sells – Smart und mit Spaß verkaufen im Service“ bis zu „Die qualifizierte Servicekraft – ein Aushängeschild“ ist viel modern anmutendes Programm im Portfolio zu finden. Aber auch Klassiker-Angebote wie etwa „Grundseminar Wein“ oder „Spirituosen als Profitbringer“.

Als– Fachkraft in der Gastronomie hat man im Normalfall nie ausgelernt, was das Angebot an Weiterbildung und zusätzlicher Ausbildung natürlich noch attraktiver macht und Anreize zum Erwerb weiterer Qualifikationen schafft.

Die vielen verschiedenen Institutionen, die Aus- und Weiterbildung (Gastronomie/ Hotellerie) anbieten, sind breit aufgestellt. Es gibt Akademien, Fortbildungszentren, Barista- und Barkeeper-Schulen und viele weitere Ausbildungsstätten. Oft werden Weiterbildungen per Bildungsgutschein, Bildungsprämien oder – Schecks sowie Weiterbildungsfonds der IHK gefördert. Genauere Informationen dazu sind jeweils auf den Webseiten der Seminaranbieter zu finden.

Ob und in welcher Höhe die Weiterbildung gefördert wird, hängt immer sehr von den jeweiligen Bundesländern ab.
„Ob und in welcher Höhe die Weiterbildung gefördert wird, hängt immer sehr von den jeweiligen Bundesländern ab.“
Astrid Remann, Seminar-Organisatorin beim Gastronomischen Bildungszentrum Koblenz e. V.

„Regel ist aktuell, dass über Bildungsprämien und ähnliche Zuschüsse bis zu 50 Prozent der Kosten bezahlt werden, wobei der maximale Zuschussbetrag bei 500 Euro liegt“, ergänzt Astrid Reman.

Gibt es Seminare, die auf spezielle Anlässe vorbereiten?

Auch für besondere Events im Gastgewerbe werden Workshops und Weiterbildungen angeboten wie zum Beispiel „Das perfekte Bankett“. Dieses Seminar lehrt, wie man aufwendige festliche Essen in feierlichem Rahmen konzipiert, plant und durchführt. Das Tages-Seminar kostet 295 Euro, für DEHOGA-Mitglieder 190 Euro. Auf Wunsch auch als Inhouse-Schulung zu buchen.

Gibt es auch Crash-Kurse für Anlernkräfte?

Nicht selten ist es in der Gastronomie und vor allem im Catering notwendig, kurzfristig auf Personal mit wenig oder ohne Ausbildung oder Erfahrung zurückzugreifen. Daher gibt es auch eine Menge Crash-Kurse – sowohl für Service im Allgemeinen, aber auch für Spezialbereiche wie Kaffee oder Bar. Die „Sweet Barworld“ mit Sitzen in Berlin und Potsdam bietet auch Schnellkurse für den Einstieg. Ein Drei-Tage-Grundkurs für Barista, mit Theorie, Praxis und „Latte Art“ kostet ca. 400 Euro, die fünftägige Variante 650 Euro. Einige Arbeitgeber finanzieren ihren Mitarbeitern solch eine Gastronomie Weiterbildung.

Für Aushilfen und Einsteiger ohne Qualifikationen und fachliche Ausbildung, die noch das nötige Basiswissen oder die richtigen Handgriffe für eine gute Service-Performance im Gastgewerbe benötigen, gibt es Seminare wie dieses: „Sicher, gesund und kompetent im Service: Crashkurs für Einsteiger im Gastgewerbe“. Einsteigerkurse wie dieser werden vielerorts angeboten und dauern gerade mal acht Stunden. Hier lernen Teilnehmer unter anderem, wie Tabletts und Teller rückengerecht transportiert werden. Zudem die wichtigsten Service- und Hygieneregeln.

Bildquelle Titelbild:© Unsplash, Kate Townsend, hEC6zxdFF0M, unsplash.com

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