Bar eröffnen – die wichtigsten Eckpfeiler

Eine eigene Bar eröffnen – das wünschen sich viele. Wer sich mit einer eigenen Bar selbstständig machen möchte, muss aber viel beachten, denn nur hinter der Bar stehen und mit den Gästen feiern, weil es einfach zum guten Barbesitzer-Image gehört, ist weit von der Realität entfernt.

Da der Konkurrenzkampf in der Gastronomie hoch ist und viele neu eröffnete Bars nicht überleben, muss vor der Existenzgründung alles genau durchgeplant werden. Die Planungen sollten mindestens sechs Monate vor der angesetzten Eröffnung beginnen - am besten noch früher.

Die Location

Schon bei der Immobilienwahl muss ein angehender Gastronom sehr aufmerksam vorgehen. Es ist sehr wichtig, auf die Gegend zu achten. Als Barbetreiber ist man meist auch auf Laufkundschaft angewiesen. Das gewählte Objekt darf also nicht zu weit abgelegen sein. Eine gute Verkehrsanbindung ist ebenfalls von Vorteil. Nicht alle Arten von Bars sind in jeder Gegend erlaubt. Es ist also sehr wichtig, sich vor der Eröffnung über die gesetzlichen Vorschriften schlau zu machen. Die Lage ist bei einer Bar noch wichtiger als bei einem Restaurant oder Café.

Das soll’s geben

Soll es zu den Getränken zusätzlich auch noch Speisen in der Bar geben, muss man sich als Barbetreiber an verschiedene Hygienevorschriften halten, die gesetzlich vorgegeben sind. Dann muss auch schon bei der Immobilienwahl darauf geachtet werden, dass das Wunschobjekt den baulichen Anforderungen an einen Gastronomiebetrieb mit Küche entspricht.

Soll Alkohol ausgeschenkt werden, genügt es nicht, ein herkömmliches Gewerbe anzumelden. Zur Eröffnung einer eigenen Kneipe wird eine Schanklizenz benötigt. Die Gaststättenkonzession muss bei der zuständigen Behörde beantragt werden und ist mit einigen Auflagen verknüpft. Die Preise für eine Schanklizenz variieren je nach Stadt oder Landkreis. In manchen Städten gibt es eine limitierte Anzahl von Schanklizenzen. Wer eine Bar gründen möchte, muss dann jemanden finden, der seine Schanklizenz verkaufen möchte, oder sein Lokal an einem anderen Ort eröffnen.

Und wer zahlt das alles?

Da eine eigene Bar viel Geld kostet, muss bei einer Existenzgründung  die Finanzierung vorab geklärt werden. Um beim Bankgespräch überzeugen zu können, ist ein ausgefeilter Businessplan das A und O. Einen guten Businessplan zu erstellen, braucht viel Zeit.

Um ein gutes Konzept entwickeln zu können, gilt es, das Umfeld und das Klientel genau kennenzulernen. Nur wenn der Gründer seine Zielgruppe kennt, kann er seine Geschäftsidee genau an die Gegebenheiten anpassen.

Nicht nur das Ambiente und die Getränke müssen zur Zielgruppe passen, auch der Name der Bar spielt eine große Rolle. Teil des Businessplans sind auch die geplanten Unterhaltungsmöglichkeiten.

Aber Vorsicht: Kneipen mit Livemusik sind nicht überall erlaubt. Soll Musik gespielt werden, müssen GEMA Gebühren gezahlt werden. Brauereien als Geschäftspartner sind zwar bei der Finanzierung von Vorteil, allerdings ist man dann an eine bestimmte Sorte Bier gebunden und kann nicht ohne Weiteres Bier anderer Brauereien ausschenken.

Ich will eine Bar eröffnen – was muss ich wissen?

Um bei der Gründung einer Bar erfolgreich zu sein, ist es wichtig, ausreichende Erfahrung zu haben. Diese sammelt man am besten, wenn man vorab schon mal in einer Bar arbeitet und kennenlernt, wie es dort zugeht. Denn ein Barbesitzer steht nicht nur unter finanziellem Stress, dem Druck, Gäste zu finden und auch zu halten, sondern muss auch sehr viel Zeit in sein Projekt investieren. Bars haben selten familienfreundliche Öffnungszeiten. Wer eine eigene Bar eröffnen möchte, muss sich schon zu Beginn der Gründung darüber im Klaren sein, dass er bis spät in die Nacht arbeiten muss.

„Denn als Betreiber einer Bar reicht es nicht, ab und an mal vorbeizuschauen und alles andere seinem Personal zu überlassen.“

Ein erfolgreicher Kneipenwirt arbeitet in jedem Bereich mit und ist mit Herzblut bei der Sache. Das Trinken von Alkohol während der Arbeitszeit ist tabu.

Marketing – ein Muss

Um seine Bar bekannt zu machen und seine Gäste anschließend auch zu halten, ist es ebenso wie in der Gastronomie sehr wichtig, gutes Marketing zu betreiben. Das fängt bei der Namenswahl an und hört bei der Kundenbindung nicht auf. Besonders vor der Eröffnung müssen hohe Marketingkosten eingeplant werden. Während des Betriebs sollten bis zu 5 % des Umsatzes ins Marketing investiert werden. Auch Kooperationen können sehr lukrativ sein. Man darf also nicht vergessen, sich bei der Gründung einer Bar umfassend über die Möglichkeiten guten Gastro Marketings zu informieren – online, Print, Radio und eventuell auch im lokalen Fernsehen.

Nimm dein Business ernst und plane detailliert. Gesamtkonzept, Businessplan, Lage und ein durchdachtes Marketing sind entscheidend für den Erfolg deiner Bar. Mit einer fundierten Planung wirst du auch bei Geldgebern überzeugen und eine Finanzierung bekommen.

Bildquelle Titelbild: © Unsplash, taylor-davidson, iwWJFIlnDm4

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